Ein Miniatürchen zum Thema »Mythen«
Gerade kürzlich bin ich drüber gestolpert, über so einen Mythos.
In einem Firmengarten versah ich – mangels Komposts und handelsüblichen Düngers – unzählige Edelrosen mit Kaffeesatz. Ich konnte aus dem Vollen schöpfen, weiß man doch dort dem Kaffee zu frönen, und freute mich darüber, die in die Jahre gekommenen Rosendamen zu betüddeln.
Eine Woche später wieder zugegen, gewahrte ich dort zum ersten Mal Ameisen. Apokalyptische Tausende davon. Geschäftig krabbelten sie an jedem runzligen Damenbein hoch und runter. Gewissensgebissen googelte ich nach, ob wohl der Kaffee – und somit ich – schuld daran war. Die gefundene Antwort? Wollen Sie Ameisen vertreiben? Nehmen Sie Kaffeesatz!
Einfach gelungen!
Danke, das freut mich sehr! 🙂
So mancher Grünschreiberling will sich die Finger wohl lieber nicht schmutzig machen (d.h. in der Erde wühlend selbst der Tatsachen habhaft werden), und so kupfern diese Schreibtischtäter nach Lust und Laune gleichmütiggültig ab. Das Ergebnis vagabundiert dann für alle Ewigkeiten durch den Äther.
Vielleicht wär’s sehr erbaulich, einmal eine Liste mit derlei Ratschlägen zusammenzustellen. Zwei Vorschläge hätte ich schon: die alte Dachpfanne am Fuss der Clematis, hinter welcher diese dann aus Regenmangel sehr wahrscheinlich vertrocknet oder das Märchen, dass Agapanthus blühfaul wäre, platzte er nicht aus seinem Pott…
Mir hat es ehrlich gesagt auch zu denken gegeben, vor allem die schiere Menge an Einträgen zu diesem speziellen “Ameisen-Vergrämungsmittel”.
Was die Zusammenstellung solcher Ratschläge betrifft, so hat sich einer schon recht viel Mühe gegeben. Schau mal hier.
Oh, das scheint ja wirklich ein aufufernd ergiebiges Thema zu sein! Bei “Book I” ist also noch Teil II zu erwarten? Mindestens?!
Ich fürchte, das ist ein unerschöpfliches Thema … 😉
? ? ?
Das erinnert mich an einen Ratschlag aus den 90-er Jahren.
“Defekte Glühlampen im Garten auslegen vertreibt Ameisen” ?
Nun ja, seit Umstellung auf Sparlampen, LED, scheint ‘nicht mal mehr der Kaffee zu nützen’ 🙂
Kein Wunder wissen die Ameisen nicht mehr wie sie sich verhalten sollen. ?
Herrlich, Natternkopf! Danke für den Doppelgrinser des Tages!
Die Ameisen wurden doch vertrieben: Von überall sonst.
Hier muss man aber auch wieder alles erklären.
Wenn der frommen Helene eine Weisheit entschlüpft, brauch ich gerne mal eine Stutzminute, bis ich sie kapiert habe.
Aber jetzt: Doppelgrins!
Dass mit Kaffeesatz Ameisen vertrieben werden können, das war mir noch nicht bekannt. Offensichtlich hat es ja funktioniert.
Oder dies: Kaffeesatz auf Beeten verstreut soll Katzen vergraulen, da sie die “Brösmeli” an den Pfoten nicht mögen. Ob das stimmt – ich hatte noch nie genug Kaffeesatz . . . .
Mythos oder Wahrheit ?
Nun – es hat ja eben nicht funktioniert, im Gegenteil. An jenem Ort hatte ich noch nie Ameisen gesehen. Erst nach den Kaffeesatzgaben fielen sie über den Ort bzw. die Rosen her.
Naja, bei Katzen … höchstens, wenn man sämtliche Quadratzentimeter des Gartens damit tapeziert. Und das nach jedem stärkeren Wind oder Regenfall erneuert … Dann doch lieber Katzen im Garten. Aber wer weiss, vielleicht hat’s ja jemand, der hier mitliest probiert und kann berichten? ;-D
. . . . oder die Ameisen sind vor Schreck auf die “Büsche” geflohen.
Ich habe das eher so aufgefasst (also Experiment gelungen). Irgendwo müssen die Ameisen ja vorher gewesen sein, wer weiss, vielleicht klammheimlich im Untergrund um die Rosen.
Ach so! 😀 Tja, unergründlich ist der Ameisen Wollen und Wehen …
Weniger unergründlich war ihr Treiben: Das Rumklettern auf den Rosen galt in erster Linie dem Melken (und Beschützen) der Blattläuse. Und um vom Melken zu ihrer Wohnstatt und zurück zu krabbeln, mussten sie notgedrungen den Kaffeesatz passieren. Deshalb meine starke Vermutung, dass die Vergrämungswirkung so gross nicht sein kann. Umso mehr, als die Tierchen nicht nur einen Tag lang auf den Rosen sassen, sondern ein paar Wochen.
Ach so, alles klar, dann war das wohl wirklich nichts gewesen mit dem grossen Schreck.
Aber wäre eine Überlegung wert … “Der grosse Schreck. Ameisen auf der Flucht” … ein künftiger Bestseller? 😉
Grosses Kompliment auch für dieses Werk(lein). Du beherrschst ja mehr als gekonnt auch die Kürzestform. Unglaublich witzig.